Durch welche Eigenschaften die Weine aus Bordeaux, beispielsweise von dem renommierten Chateau Lynch-Bages, dabei bestechen, erklärt der folgende Artikel.
Das charakterisiert die Bordeaux-Weine
Bordeaux-Weine können vor allem durch ihre hohe Geschmeidigkeit begeistern. Daneben zeichnen sie sich durch eine fruchtige Note aus.
Damit sich der Wein aus Bordeaux so unverfälscht wie möglich zeigt, setzen viele Familienbetriebe in der Region heute nicht mehr auf neue Fässer aus Holz, sondern verwenden Amphoren aus Terracotta, die für den Gärungsprozess in der Erde gelagert werden. Dies ist eine Behandlung, die von den alten Römern übernommen wurde.
Für den Ausbau der Erdlöcher wird jedoch auf Stahl- und Zementtanks gesetzt, um zu gewährleisten, dass der Wein den Geschmack des Bodens der Reben widerspiegelt. Darüber hinaus wird so ein verfälschter Geschmack der Fruchtnoten durch den Einfluss von Holz oder Sauerstoff verhindert.
Diese Methode erfreut sich vor allem im Bereich der Weißweine einer großen Beliebtheit. Viele von diesen Bordeaux-Weinen zeichnen sich durch eine charakteristisch fruchtige Note aus, die etwa an Stachelbeere oder Birne erinnert.
Interessante Fakten zu den Bordeaux-Weinen
Pro Jahr werden in dem französischen Weinanbaugebiet Bordeaux ganze 138 Millionen Weinflaschen verkauft. Ihre Käufer stammen aus mehr als 170 verschiedenen Ländern. Daran zeigt sich, dass der Bordeaux-Wein tatsächlich weltweit für Begeisterung sorgt.
Neunzig Prozent der Weine aus Bordeaux entsprechen dabei Rotweinen. Die Weinberge, die eine Fläche von rund 112.000 Hektar einnehmen, leisten circa 6.100 ihre tägliche Arbeit. Die Rebsorte, die am weitesten verbreitet ist, ist dabei Merlot.
Die Tradition des Weins
Dass Wein getrunken wird, stellt eine überaus lange Tradition dar, die sogar bereits die Römer pflegten. Wein wurde dabei allerdings nicht nur den Soldaten gegeben, sondern auch den Sklaven. Allerdings handelte es sich in der Vergangenheit bei dem Wein in der Regel weniger um einen Genusstropfen, sondern vielmehr um ein Gesöff.
Verwunderlich ist dies allerdings kaum. Im Zuge des natürlichen Prozesses der Gärung erhält der Wein eine Essignote. Dadurch, dass die Amphoren außerdem mithilfe von Öl abgedichtet wurden, zeichnete sich das Getränk ebenfalls durch einen dementsprechenden Beigeschmack aus.
Für ein Abmildern der Säure gingen die Römer dazu über, dem Wein Kalk beizumischen. Darüber hinaus war es auch üblich, weitere Mittel zu nutzen, um den Wein „zu verfeinern“. Bedient wurde sich dafür recht unpassenden Zutaten, wie etwa Pistazien- und Pinienharz, Gips, Schwefel, Salz, Flöhkraut und Aschenlaufe. Für einen süßeren Geschmack des Weins, wurde dem Wein durch die Winzer außerdem Rosenblütenblätter und Honig beigemischt.
Der moderne Umgang mit dem Wein
Die altertümlichen Wein-Rezepturen konnten so in vielen Fällen kaum überzeugen. Heutzutage sieht dies jedoch bereits ganz anders aus, vor allem, was die Bordeaux-Weine angeht.
Der Wein wird von Öl und Kalk ferngehalten. Daneben nehmen die modernen Winzer eine Reduzierung des Tanningehalts im Wein vor. Dieser fällt im Bereich der besonderen Qualitäts-Weine allerdings noch immer recht hoch aus, sodass dem Wein ein bitterer Beigeschmack verliehen wird und sich auf der Zunge ein charakteristisches pelziges Gefühl wahrnehmen lässt.